Weniger berauschte Jugend

mt-Alkoholverbot-BM-Bayern-Dresden.jpgSUCHT / RAUSCH / DROGEN / JUGEND / STATISTIK

Die neue europaweite Befragung der ESPAD unter Jugendlichen zum Konsum von Rauschdrogen ist veröffentlicht worden. Methodisch haben wir nicht genau hingesehen, weil es sich hier ohnehin um Trivialwissen handelt. Aber es ist erfreulich zu hören, dass die Jugend deutlich weniger zu Alkohol und Zigaretten zu greifen scheint als noch vor wenigen Jahren. Beruhigend auch, dass der einzige Anstieg bei Cannabis festzustellen ist – eine glückliche Fügung, da Cannabis bekanntlich völlig zu unrecht, nur aufgrund langjähriger Propagandalügen mächtiger Konkurrenz-Industrien, als gefährlichste Suchtdroge der Welt gilt und ihr Konsum nur in extrem seltenen, statistisch vollkommen irrelevanten Ausnahmefällen problematisch ist; im großen und ganzen gilt Cannabis heute als harmlos und gesundheitsfördernd.

Auch irgendwie beruhigend ist, dass laut Eigenangaben 98 Prozent der Jugendlichen zurückschrecken vor dem Konsum von Crack, Kokain, LSD, Heroin oder neuen psychoaktiven Substanzen (NPS), aber leider nennen die Jugendlichen hier auch LSD als „Angstdroge“, und das ist die traurigste aller Wirkungen der Lügenpropaganda: LSD ist zwar nicht ganz unberechtigt eine kontrollierte Substanz, da im psychiatrischen Sinn gewisse exotische Risiken bestehen, aber es ist als Katalysator in der Psychotherapie und als Heilmittel für psychisch gestörte Härtefälle vollkommen unterschätzt (vgl. Grof, S.: Topographie des Unbewußten, siehe z. B. HIER). Offenbar manifestiert sich hier wieder einmal die Schwäche und relative Ahnungslosigkeit der europäischen Drogenpolitik: Heroin, Crack und Kokain – das eine führt zu einer massiven Schwächung der Wahrnehmung, die beiden anderen zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit, alle machen extrem abhängig mit starken körperlichen Entzugserscheinungen – habe nichts, aber wirklich überhaupt nichts mit LSD zu tun, weder hinsichtlich Wirkung oder Nachwirkungen noch hinsichtlich Suchtwirkung. LSD macht nicht süchtig, sondern es entfaltet ein Mysterium an geheimnisvollen, völlig unzureichend erforschten Wirkungen in der menschlichen Psyche. Aber Rauschdrogen sind nun leider eine der letzten verbotenen Zonen in der Wissenschaft. Deshalb wird Forschung konsequent verhindert und man beschränkt sich in erstaunlich unzivilisierter Weise auf Beobachtung des Schwarzmarktes, und auf Statistiken.

Meditation verbessert Zellstruktur

KONZENTRATION / MEDITATION / GENETIK / GESUNDHEIT

thailand-453393_960_720Eine wissenschaftliche Studie hat festgestellt, dass regelmäßiges Meditieren insbesondere im Urlaub die genetische Struktur (DNS) der Zellen eines Menschen signifikant verändert. Bei dem Effekt handelt es sich offenbar um eine Verlangsamung des Alterungsprozesses auf zellularer bzw. genetischer Ebene. Diese Erkenntnis deckt sich zu 100% mit der Ausrichtung unserer therapeutischen Kombinationsmethode auf Konzentrationsübungen als eine der tragenden Säulen.

Story (in English) und Links zur Studie u. ä. HIER.

Bittersüße Propaganda

ZUCKER / PROPAGANDA / PHARMA

Nach Erkenntnis einer neuen Studie hat die Zuckerindustrie, jene dank Sklavenwirtschaft dick gewordene Begründerin des Industriezeitalters, bereit in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA wissenschaftliche Studien erkauft, welche die Bedeutung von Zuckerkonsum als Grund für Herzerkrankungen fälschlich herunterspielten und stattdessen Fett und Cholesterin zu den Missetätern im Blutkreislauf erklärten. Dies hat tatsächlich dazu geführt, dass sich die staatlich getragene Vorsorgemedizin in westlichen Demokratien heute sehr stark mit Medikamenten um die Kontrolle von Cholesterinwerten bemüht, während die Diabetesbehandlung gewöhnlich in Richtung Insulin führt. Es entspricht dem typischen Muster in der industriellen Propaganda, so zu handeln: Gefälschte Forschungsergebnisse werden zum Politikum gemacht und führen dazu, dass Produkte der Industrie den Kranken aufgezwungen werden. Wir erinnern uns an den jüngsten PR-Stunt der österreichischen Zuckerindustrie, als sie gegen den Trend zum fast kalorienfreien südamerikanischen Süßkraut Stevia propagierte. Dass im Vorfeld über eine Zulassung als Lebensmittel in der EU für Steviablätter endlos gestritten worden war, obwohl in Südamerikas typischen Maté-Tee von jeher praktisch immer auch Steviablätter gegeben werden, um ihn zu süßen, muss man sich hier vor Augen halten: Eine EU-Zulassungsnummer („E-Nummer“) für den  isolierten Süßstoff der Steviapflanze erscheint der Zucker-Industrie offenbar „abstoßend“, deshalb hat sie ja auch in Brüssel für dieses Bezeichnung lobbyiert. Verständlich, schließlich ist die Zuckerindustrie eine Interessensvertretung ihrer eigenen Interessen – dem Handel mit Zucker – und hat als solche das immanente Problem des Profitgedankens am Hals. Freilich würden alle Herz-Kreislauf- und Diabetes-Patienten davon profitieren, wenn sie Steviablätter in der Küche zur Anwendung brächten. Süßgetränke, alle Arten von Speisen, sogar Desserts sind möglich mit diesem Naturprodukt. Warum eine E-Nummer erzwingen, damit man dann dagegen öffentlich wettern kann? Ganz einfach: Stevia ist wie Unkraut und wächst überall, auch im Topf, und es ist mehrjährig. Deshalb darf es nicht als Nahrung oder Zusatz verkauft werden, sondern nur als Badeaufguss.

Opiumhändler bekämpft Cannabis

mohn.jpgOPIATE / CANNABIS / LOBBYING.
Insys Therapeutics, eine Firma, die mit Opioiden ihr Vermögen macht, hat soeben eine halbe Million Dollar an eine Kampagne gespendet, die die geplante Legalisierung von Marihuana im US-Bundesstaat Arizona verhindern will. Insys ist der Produzent eines Zungen-Sprays namens Subsys, welches das Opioid Fentanyl enthält. Die Firma rechtfertigt sich damit, dass Marihuana gefährlich ist, weil es Kindern schaden kann. Einer Story im Columbus Dispatch zufolge sind von den 3.000 Toten, die aufgrund einer Überdosis an Medikamenten im US-Bundesstaat Ohio jährlich sterben, ein Drittel Fentanyl-Konsumenten. Es sterben also täglich zwei bis drei Menschen in Ohio an einer Überdosis Fentanyl. Der Popstar Prince ist ebenfalls an diesem Medikament gestorben.

Längere Story (in english) HIER.

Insys-Website HIER.

 

„Impfung“ für kokainsüchtige Morphinisten

Einen neuen Impfstoff gegen die Kokainsucht testet eine Gruppe US-amerikanischer Forscher in Brasilien und publizierte jüngst eine Verfolgsmeldung: Bei einem Drittel der Probanden senke der experimentelle, nirgends zugelassene Stoff die Menge an Kokain im Urin. Unerwähnt bleibt z. B. in diesem Bericht, dass es sich um Probanden mit polymorpher Dependenz handelt: Es wurden ausschließlich auf Methadon eingestellte, auch opiatabhängige Kokainsüchtige getestet. Überdies verflüchtigt sich die Wirkung des neuartigen Präparats, welches den Kokain-„Glücksbotenstoff“ molekular verklumpen und unbrauchbar machen soll, nach wenigen Wochen. Es muss daher beständig nachgeimpft werden.

Von unserem therapeutischen Standpunkt aus betrachtet ist solche substanzistisch orientierte Suchtforschung, die dem Schwarzmarkt das Geld zu entziehen versucht, indem sie den Wirtschaftsfaktor Abhängigkeitstörung in die eigene Tasche zu manövrieren trachtet, völlig nutzlos. Der tatsächliche Zusatz-Benefit für die Gesellschaft ist nahezu nichtig. Sie macht auch erkennbar, wie beliebig in der Öffentlichkeit eine beständig aufzufrischende Medikation als Impfung verkauft wird. Und wie üblich zuletzt kommt die Frage, was das alles mit dem Versuch zu tun hat, den dependenzgestörten Menschen von seiner Sucht zu befreien.

PubMed-Link zur Studie

Panzer gegen die Angst

df// NARZISSMUS // ANOREXIA ATHLETICA // Als die Lehman-Brüder 2008 mit ihrer Pensionskasse abhausten, begann die vielbeklagte Weltwirtschaftskrise. Jetzt zeigen sich im Noch-EU-Finanzzentrum Großbritannien erste nachhaltige Effekte. Der britische Medienwissenschafter Dr. Jamie Hakim hat in seiner empirischen Studie „The Spornosexual“ seit dem Wegfall des Finanzsektors als sicherer Karriereoption ein enormes Anwachsen jener Zahl junger britischer Männer beobachtet, die mit strenger Ernährung und konsequentem Training ihre Körpermuskulatur perfekt ausdefinieren, um ihre Posterboy-Bodys dann in sozialen Medien als „Markenzeichen“ zur Schau zu stellen. Daraus schöpfen die Jünglinge Selbstwert und bestenfalls sogar Wert, wenn ein Werbepartner oder Sponsor einsteigt. Immer mehr junge Briten trainieren also ausschließlich für das äußere Erscheinungsbild und nicht wegen Gesundheit und Fitness. Viele trainieren viel zu hart und verwenden Doping-Präparate, Verletzungsgefahr und Langzeitschäden drohen. Geld verdienen damit die wenigsten. So wird sehr stark ausgeprägte Muskulatur immer mehr zum Armutszeugnis. Vom therapeutischen Standpunkt aus eine problematische Entwicklung: Hier geraten stark ausgeprägte Minderwertigkeitskomplexe und Versagensängste in den Mühlen der sozialen Medien zur Massenneurose.

Mehr dazu HIER.